Für eine konsequente und effektive Erziehung des Hundes muss man viele Aspekte bedenken. Der größte Fehler, den wir Menschen generell zu machen pflegen, ist die Vermenschlichung des Tieres – wir erwarten emotionale und durchdachte Entscheidungen vom Hund, die er so unmöglich leisten kann. Daher ist es umso wichtiger, sich in die Situation des Tieres hinein zu versetzen und die Aktionen und Reaktionen der Hunde zu verstehen. Wenn man sich an ein paar Grundlagen hält, wir die Hundeerziehung jedoch meist schnell zum Kinderspiel.
Eine klare Rollenverteilung
Damit ein Hund sich überhaupt in der Position sieht, etwas lernen und umsetzen zu müssen, muss im Vorfeld die Rollenverteilung geklärt sein. Befehle wird er nur von einer Führungsperson akzeptieren. Während dies für uns Menschen schnell wie Tyrannei wirkt, ist es im Hunderudel absolut üblich, das ein Leittier den Ton angibt und alle anderen folgen müssen. Ein guter Rudelführer setzt Grenzen, die er auch konsequent einhält – nur so verschafft man sich auch auf lange Sicht den Respekt der Tiere. Dabei gilt es jedoch nicht nur beharrlich bei den aufgestellten Regeln zu bleiben, sondern diese auch für das Tier verständlich zu kommunizieren. Bei unschlüssigen und unverständlichen Befehlen ist der eigene Hund schnell überfordert und kann dementsprechend auch keine Anweisungen befolgen.
Lob statt Bestrafung
Wie bei uns Menschen funktioniert auch die Erziehung des Hundes vor allem mit positiver Bestärkung. Während eine Bestrafung meist keinerlei Wirkung zeigt, kann ein kleines Lob in der richtigen Situation schnell das Verhalten des ganzen Tieres zum positiven verändern. Für einen Hund in der Lernphase muss es sich lohnen, die Anweisungen des Rudelführers umzusetzen – dabei muss man nicht zwangsläufig auf stetige Leckerlies zurückgreifen, auch ein überschwängliches „Fein gemacht!“, eine Streicheleinheit oder eine Spieleinheit mit dem Lieblingsspielzeug des Hundes dient als tolle Belohnung, für die jeder Hund gern alle Regeln befolgt. Je länger das Training dauert, desto seltener ist eine Belohnung notwendig, denn Hunde adaptieren schnell und wissen schon bald, was das Herrchen erwartet. Dennoch sollte man auch langfristig darauf achten, den Hund regelmäßig zu loben, wenn er etwas Positives tut.
Vertrauen schaffen
Die besten Methoden zur Hundeerziehung bringen nichts, wenn der Hund dir nicht vertraut – oder du nicht deinem Hund. Während die Tiere Verunsicherung sofort wahrnehmen können, fällt es uns meist etwas leichter. Insbesondere bei Tieren aus dem Tierheim oder aus schwierigen Verhältnissen, aber auch bei ängstlichen oder zurückhaltenden Welpen muss erst eine Grundlage geschaffen werden. Mit viel Liebe und Zuwendung erreicht man diese aber meist sehr schnell. Auch das Füttern aus der Hand und intensive Kuscheleinheiten (sofern vom Hund gewünscht) können hier helfen. Wichtig ist jedoch, sich dem ängstlichen oder schüchternen Tier nie zu sehr aufzudrängen, um es nicht noch weiter zu verunsichern.