Was ist eine Hundetagestätte – kurz Huta? Eine Hundetagesstätte ist vergleichbar mit einer Kindertagesstätte. Dein Hund wird tagsüber in der Huta betreut, du bringst ihn morgens vor der Arbeit hin und kannst ihn nach Feierabend wieder abholen. Für einen Hund ist eine längere Trennung von seiner Bezugsperson häufig irritierend. Aber wenn die Betreuung liebevoll und fürsorglich sowie das Spielangebot in der Huta sehr abwechslungsreich ist, kann sich dein Hund auch in der Hundetagesstätte richtig wohlfühlen. Die Hunde werden meistens im Rudel gehalten. So lernen sie sich untereinander kennen und es können richtige Freundschaften entstehen. Allerdings gibt es auch manchmal Streit unter den Tieren. Gute Huta-Mitarbeiter, die eine Ausbildung zum Tierpfleger vorweisen müssen, schreiten jedoch sofort ein, so dass kein Hund zu schaden kommt. Untergebracht werden die Vierbeiner in eigenen Zimmern, je nach Lage der Huta auch in hundgerecht ausgestatteten Scheunen oder Hallen. Ein besonderes Highlight einer guten Huta ist ein abgezäuntes Areal mit vielen Angeboten zum Toben und Spielen. Hier kann dein Hund so richtig auf Abenteuerreise gehen. Was es alles zu erschnüffeln und zu inspizieren gibt! Hunde lieben es, ihre Umgebung zu erforschen und zu entdecken. Freies Spielen oder Freispiel ist für sie das Größte. Doch was bedeutet Freispiel im Zusammenhang mit Hutas?
Freispiel in Hundetagesstätten
In Hundeschulen findet das Freispiel neben den eigentlichen Übungen statt. Freispiel bedeutet hier, dass Herrchen oder Frauchen frei mit ihrem Vierbeiner spielen, ohne dass das Spiel an Erziehung oder das Lernen von Kommandos geknüpft ist. Es ist mit Erholungszeit gleichzusetzen. Oder der großen Pause zwischen zwei Schulstunden. Freies Spielen dient dazu, sich abzureagieren und neue Kraft zu tanken. Ein richtiger Hund will auch mal herumtollen. Da in einer Hundetagesstätte in der Regel keine Übungen wie in einer Hundeschule stattfinden, es sei denn es handelt sich um eine Fusion beider Angebote, ist mit dem Begriff „Freispiel“ in erster Linie das Freispiel-Areal gemeint. Dieses ist ein umzäuntes, freiliegendes Areal, dass es den Hunden ermöglicht, sich auszutoben, miteinander zu spielen oder auf Entdeckungstour zu gehen. Ein vorbildliches Freispiel-Areal umfasst Wiesen und Bäume, die Schatten spenden, eine oder mehrere Buddelflächen, eine Möglichkeit sich im Teich abzukühlen und zu planschen sowie diverse Spielgeräte und Unterschlüpfe. Je nach Hundetagesstätte kann das Freispiel-Areal anders gestaltet sein. Lage und Größe der Tagesstätte spielen eine Rolle. Manchmal ist es von den Begebenheiten her nicht möglich, alle der aufgezählten Leistungen anzubieten. Solltest du deinen Hund in eine Tagesstätte geben, solltest du im Vorfeld darauf achten, dass es ein Freispiel-Areal gibt.
Warum Freispiel wichtig ist
Das Tierschutzgesetz besagt, dass ein Haustier artgerecht betreut, also seinen Bedürfnissen entsprechend gehalten werden muss. Dazu zählen neben angemessener Pflege und Ernährung eine verhaltensgerechte Unterbringung. Auf deinen Hund bezogen heißt das, dass er nicht nur im engen Kontakt zu deiner Familie und dir lebt, sondern dass ihm auch ausreichend Auslauf zugestanden wird. Ein Hund benötigt dreimal täglich Auslauf. Nach Möglichkeit sollte dieser unangeleint stattfinden. Wälder, Felder und Wiesen sind zu bevorzugen gegenüber einem Auslauf in der Stadt. Beim artgerechten Auslauf geht es nicht nur darum, dass der Hund sein Geschäft verrichten kann. Es geht auch darum, dass der Hund körperlich gefordert wird sowie Spaß und Freude in der Natur haben darf. Entsprechend sollte die Dauer des Auslaufs insgesamt ein bis zwei Stunden täglich umfassen. Wenn du deinen Hund allerdings in eine Huta gibst, ist das Freispiel die artgerechte Alternative zum Auslauf. Hier kann sich der Hund frei bewegen und seinen Bedürfnissen nach Spiel, Abenteuer und Entdeckung nachgehen. Außerdem wird er Teil eines Rudels, lernt den Umgang mit Artgenossen und sich in ein soziales Gefüge einzufügen. Gemeinsam entdeckt sich ein Freispiel-Areal viel besser. Du kannst den Hunden ansehen, wie viel Spaß sie miteinander haben, wenn sie gemeinsam herumtollen.
Rückzugsmöglichkeiten
So viel Freude das Toben im Freispiel-Areal auch macht, man sollte immer daran denken, dass ein Hund nicht den ganzen Tag laufen und herumtollen mag. Er braucht auch die Möglichkeit, sich auszuruhen. Rückzugsorte sind daher genauso ein Muss wie Spielareale. Die Wichtigkeit eines Rückzugsort wird auch im Tierschutzgesetz betont. Dieses zählt den Rückzugsort zu den Mindestanforderungen artgerechter Hundehaltung. Entsprechend sollten Rückzugsorte in angemessener Zahl auch in einer Huta bereit gestellt werden. Ideal ist es, wenn jeder Hund einen eigenen Rückzugsort für sich hat. Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob die Rückzugsmöglichkeit ein sommerliches Plätzchen im Schatten unter dem Lieblingsbaum deines Hundes ist oder ein gemütliches Kuschelzimmer mit vielen Körbchen, Kissen und Decken. Hundegeschmäcker sind verschieden. Je nach Wetterlage sind Rückzugsorte in Innenräume oder mit Überdachungen wünschenswert. Wichtig ist vor allem, dass sich dein Hund ungestört ausruhen und, wenn er mag, jederzeit ein Nickerchen machen kann. Gleichzeitig braucht er das Gefühl, in der Nähe des Menschen oder anderer Hunde zu sein. Aus dem Grund sollten Rückzugsorte nicht allzu weit vom sozialen Geschehen entfernt liegen. Ob diese Bedingungen in der Huta deiner Wahl vorliegen, findest du am besten durch eine Besichtigung heraus.
Fazit
Die richtige Hundetagesstätte für deinen Liebling zu finden ist bei den zahlreichen Angeboten nicht ganz einfach. Sieh dich in deiner Umgebung nach Optionen um oder recherchiere im Internet, ob du etwas Passendes findest. Die Entscheidung fällt sicherlich schwer. Es gibt jedoch ein paar Grundsätze, an denen du dich orientieren kannst, um herauszufinden, ob eine Huta für dich in Frage kommt oder nicht. Ein Freispiel-Areal ist ein Muss. Dein Hund benötigt Auslauf- und Spielmöglichkeiten, sowie Zugang zu sozialen Kontakten zu Menschen als auch anderen Hunden. Ein entsprechend ausgestattetes Freispiel-Areal erfüllt nicht nur diese Bedingungen, dein Hund wird durch die vielen Entdeckungsmöglichkeiten auch auf Trab gehalten und abgelenkt. Denn eine Trennung von dir fällt ihm genauso schwer wie dir. In einer guten Huta kümmern sich die Tierpfleger liebevoll um ihre Hundegäste. Schon in einem ersten Gespräch merkst du, ob du mit den Mitarbeitern auf einer Wellenlänge liegst. Wichtig sind außerdem die genannten Rückzugsorte. Genauso wie bei dir zu Hause benötigen die Gasthunde auch eigene Rückzugsmöglichkeiten, wo sie sich ungestört ausruhen und entspannen können. Lass dir die geschützten Bereiche zeigen oder deinen Hund einmal in einem Körbchen probeweise liegen. Eine Hundetagesstätte ist eine gute Möglichkeit, deinen Hund bei zeitlichen Engpässen zu versorgen. Schöner ist es für ihn jedoch, wenn er bei dir sein darf.