Was ist eine Hundetagesstätte?

Eine Hundetagesstätte, kurz Huta, ist im Allgemeinen eine Tierpension, welche als Tagesbetreuung für Hunde gilt, ähnlich wie bei Kindern eine Kindertagesstätte.

Das Konzept einer Hundetagesstätte

Bei Bedarf gibt es für Berufstätige die Möglichkeit, ihre Lieblinge in einer Hundetagesstätte unterzubringen und sie am Abend wieder abzuholen. Entweder wird dein Hund in geräumigen Zimmern oder aber in Zwingern untergebracht. Es besteht dabei auch die Möglichkeit, dass Hallen, Scheunen oder Freilaufflächen im Angebot stehen. Die Gasthunde können dabei in Paaren, einzeln oder in einem Rudel betreut werden. 
Die heutigen Hundetagesstätten setzen meistens auf die Haltung in Rudeln. Allerdings birgt solch eine Haltung oftmals ein großes Problempotenzial. Dieses besteht darin, dass die verschiedenen Verhaltensweisen der sehr unterschiedlichen Hunde häufig einfach nicht bekannt sind. Somit solltest du immer die entsprechenden Auflagen beachten, vor allem in Städten, welche eine Hundetagesstätte mit sich bringen sollte. Pflicht sind dabei ein Sachkundenachweis oder die Ausbildung als Tierpfleger. 
Bei der Haltung in einem Rudel variiert die Zahl. Viele Personen bieten diese Betreuung in einem privaten Rahmen an. Meistens ist dabei die Anzahl der Hunde aufgrund der Räumlichkeit auf knapp acht bis zehn Tiere begrenzt. Es gibt durchaus einige wenige Einrichtungen, welche sogar zwischen 30 bis 40 Hunde gleichzeitig in einer sogenannten offenen Gruppe betreuen. Derzeit erfreut sich diese Art der Rudelhaltung immer größerer Beliebtheit unter Hundebesitzern. Denn das ist das Bild, welches einer artgerechten Haltung auch entspricht. Jedoch muss dabei erwähnt werden, dass auch nicht jeder Vierbeiner für diese Unterbringung auch wirklich geeignet ist. 
Unzählige Einrichtungen bieten neben einer Tagesbetreuung auch einen Urlaubsservice an, welcher sich in Form von Übernachtungen zeigt, um den Hund über das Wochenende oder im Fall von Urlaub unterzubringen.
Die Abkürzung Huta ist nicht aufgrund eines Zufalls vom Kurzwort Kita für eine Kindertagesstätte entstanden und abgeleitet worden, denn das Prinzip ist sehr ähnlich. Dein Vierbeiner kann ganztägig oder lediglich für einige Stunden von Profis betreut werden. Deutschlandweit liegen die Kosten bei derartigen Betreuungen zwischen acht und dreißig Euro pro Tag. Dabei kommt es immer auf den Tarif, die Region und Angebotspalette der jeweiligen Einrichtung an, wie sich der Preis zusammensetzt. 

Achtung, artgerechte Hundehaltung!

Der Deutsche Tierschutzbund meint, eine solche Art der Tagesunterbringung für den Vierbeiner ist eine wirklich gute Alternative zum ständigen Alleinsein Zuhause. Doch du als Halter solltest dabei einiges nicht unbeachtet lassen. Zum einen zählt, dass Zwingerhaltung tabu sein sollte. 
Charlotte Köhler, Mitglieder der Tierrechtsorganisation Peta meint, dass für eine Rudelhaltung, die gut funktioniert, eine Gruppe zusammengestellt sein muss, wo sich alle Hunde untereinander verstehen und vertragen. Des Weiteren muss darauf geachtet werden, dass regelmäßige Spaziergänge und genügend Zeit zum Spielen im Tagesablauf integriert sein müssen. Es ist wichtig, dass die Hunde auch zwischendurch einmal Möglichkeiten haben, genügend Ruhe zu finden.
Damit viele Hunde eine gute Betreuung finden, sind genügend Helfer notwendig, welche sich ausgiebig um die Tiere kümmern können. Eine Person auf zehn Hunde ist dabei eindeutig zu wenig. 
Du willst, dass dein Tier so gut wie auch Zuhause versorgt wird. Damit ist es vonnöten, auch ausreichende Informationen über den Vierbeiner an die Mitarbeiter weiterzugeben. Seriöse Hundetagesstätten laden zuvor zu einem Vorgespräch ein. Schon dabei muss genau geklärt werden, wie du deinen Hund versorgst und dich um ihn kümmerst. Welche Vorlieben oder Gewohnheiten besitzt dein Liebling? Liegt er lieber auf dem Sofa oder liebt er es womöglich, den ganzen Tag auf der grünen Wiese herumzutollen? Im Übrigen musst du als Halter die Betreuer unter anderem darüber in Kenntnis setzen, ob dein Hund diverse Medikamente zu sich nehmen muss, welches sein Lieblingsfutter ist oder ob er ganz spezielle Charakterzüge aufweist. Wichtig und nicht außer Acht gelassen werden darf die Tatsache, dass dein Hund geimpft sein muss.
Doch der entscheidende Punkt sollte dabei immer sein, dass sich dein Hund in der von dir ausgewählten Einrichtung wohlfühlt. Du musst deinen Vierbeiner daher auch genauestens beobachten. Ist dein Vierbeiner erfreut, sobald er das Personal der Huta sieht beziehungsweise ist dieser immer noch happy, sobald er am Nachmittag von dir abgeholt wird? Wenn dem so ist, dann gefällt ihm diese Art der Betreuung in der Einrichtung mit Sicherheit. Wenn das jedoch nicht der Fall ist, solltest du dir darüber Gedanken machen, eine neue Einrichtung aufzusuchen. 
Es lässt sich nicht leugnen, dass Hunde genau solche individuellen Persönlichkeiten sind wie auch Menschen. Einige von ihnen benötigen ebenso eine gewisse Eingewöhnungszeit. Es gibt durchaus Hunde, welche zum ersten Mal in eine Hundetagesstätte kommen und sich direkt Zuhause fühlen. Andere hingegen sind da schon ängstlicher im Kontakt gegenüber anderen Vierbeinern, die sie nicht kennen. Damit sich auch diese Hunde wohlfühlen, solltest du deinem Liebling ein Spielzeug von Zuhause mitgeben. So fühlt sich dein Hund nicht ganz fremd und erhält ein heimisches Gefühl. Allerdings sollte das zuvor mit den Betreuern der Huta abgesprochen werden. 
Im Grunde ist es genau wie bei Kindern. Sobald einer von ihnen etwas hat, was auch ein anderes Kind will, dann entsteht schnell Neid. Es könnte zu Auseinandersetzungen kommen. Daher ist es auch besser, auf eine entsprechende Beschäftigung in einer Gruppe gezielt zu verzichten, außer in dem Zusammenhang, dass das Spielzeug auch beim Rudelkuscheln mit einbezogen wird. 

Spielzeug ist ein Tabu

In vielen Hundetagesstätten sind Spielzeuge tabu aus dem Grund, dass es unter den Hunden Konflikte auslösen könnte. Dennoch gibt es gute Alternativen, um die Vierbeiner zu beschäftigen. Innerhalb der eingezäunten Außengelände haben Hunde die Möglichkeiten, sich in die Hütten zurückzuziehen oder gar auf Matten auszuruhen. In einigen Hundetagesstätten gibt es an heißen Tagen sogar die Möglichkeit, in Planschbecken sich eine Abkühlung zu genehmigen. Bei Regen kann durchaus in einer Halle gespielt werden. In Urlaubszeiten sind Übernachtungsplätze in vielen Hundetagesstätten so gut wie ausgebucht, sodass sich bereits frühzeitig um einen Platz gekümmert werden muss. 

Nicht für alle Hunde geeignet

Der Deutsche Tierschutzbund rät Tierfreunden, welche einen Vollzeit-Job haben, die Anschaffung eines Hundes überhaupt erst kritisch zu überdenken. Es ist nicht gerade sinnvoll, wenn Hunde zwischen unterschiedlichen Umgebungen und Bezugspersonen hin- und hergerissen werden. Natürlich ist dies nicht immer zu verhindern, vor allem bei Urlaub oder Krankheit, sich eine Hundetagesstätte zu suchen. Dabei musst du als Hundebesitzer jedoch auf ganz bestimmte Kriterien achten, wie etwa die Qualifikation der Betreuer oder die Gruppengröße.
Eine Hundetagesstätte könnte durchaus auch Stress für die Tiere mit sich bringen und nicht jeder Hund ist unbedingt für solch eine Pflegestätte wirklich geeignet. Hunde können in der heutigen Zeit als eine Art Kind-Ersatz. Doch bei voller Berufstätigkeit sollte ein Hund dennoch fehl am Platz sein.

Eine Idee der USA

Kindertagesstätten sind in unserer Zeit nichts Unbekanntes mehr, im Gegensatz zu Hundetagesstätten, die erst wenige Menschen kennen. Dabei können diese Hutas durchaus eine gute Sache sein, denn grundsätzlich sind Hunde ungern länger als zwei Stunden allein am Tag. Trotzdem wollen viele Berufstätige in ihrem Alltag nicht auf einen Hund verzichten und fragen sich dann natürlich, wo es mit dem Hund hingegen kann, während der Arbeitszeiten.

Die Idee hinter den Hundetagesstätten

Berufstätige bringen ihre Lieblinge morgens in die Huta und holen sie abends ganz bequem wieder ab. Unzählige Hundetagesstätten verfügen darüber hinaus auch über eine Hundepension. Hunde werden dabei während deines Urlaubs oder über das Wochenende betreut. 
Die Idee für eine Hundetagesstätte stammt aus den USA. Dort sind die Hutas weit verbreitet. In Deutschland sind die Nachweise von Tierpflegern Pflicht. Dabei verfügen die Betreiber entweder über ein sogenanntes Freilaufgehege, in welchem sich dann die Hunde aufhalten oder es können auch Hallen und Scheunen im Angebot stehen. Eine Unterbringung kann auch in Zimmern oder Zwingern erfolgen.

Die Bedingungen einer Unterbringung

Im Grunde sind vor allem Regeln von großer Bedeutung, wenn es sich um Orte handelt, an dem viele Hunde zusammenkommen. Vor allem dann, wenn du als Hundehalter die Fürsorge deines Hundes an einen Dritten abgibst. Bei der Anmeldung werden prinzipiell folgende Unterlagen von den Betreibern der Hundetagesstätten verlangt:
→ Nachweis einer Hundehaftpflichtversicherung
→ Ein gültiger Impfpass
Im Übrigen muss dein Hund entwurmt sein. Sobald es sich um einen Rüden handelt ist eine Kastration ebenso unerlässlich. Wichtig ist, dass dein Hund gut sozialisiert ist, was nichts anderes bedeutet, als dass dein Hund mit anderen Hunden gut zurecht kommt. Er darf nicht kampflustig oder gar bissig sein. Im idealen Fall sind auch Hündinnen sterilisiert. Sollte dies nicht zutreffen, bist du verpflichtet, die Betreiber darüber in Kenntnis zu setzen, wenn die Hündin läufig ist. 

Die Betreuung in einer Huta

Die Mitarbeiter einer Hundetagesstätte sind für die Betreuung deines Lieblings während deiner Abwesenheit zuständig. Sie erhalten ausreichend Auslauf und Futter. Sollten die Mitarbeiter grundsätzlich Spaziergänge und Auslauf in der freien Natur anbieten, dann sollten Mittel gegen Flöhe und Zecken bei deinem Hund Verwendung finden. Denn sowohl Flöhe als auch Zecken saugen das Blut aus dem Körper des Hundes, schädigen seine Haut und verbreiten Krankheiten. Im voraus sollte der Rat eines Veterinärs zweckmäßig sein. 

Rudeltiere

Hunde zählen zu den beliebtesten Haustieren und jeder Mensch, welcher sich einen Hund ins Haus holt, der legt auch Wert darauf, einen ganz jungen Hund zu erhalten. Wenn du also deinen Hund bereits im Welpenalter in einer Hundetagesstätte anmelden willst, dann solltest du dich im Voraus davon überzeugen, dass dein Hund geeignet dafür ist. 
Die Hundetagesstätte sollte vor allem über einen gesonderten Bereich extra für Welpen verfügen, denn hier kann dein Hund ganz entspannt mit etwa gleichaltrigen Zeitgenossen zusammen sein. Hunde zählen zu Rudeltieren, die sich unter Artgenossen grundsätzlich wohlfühlen. Es gibt jedoch auch dabei Ausnahmen. Hunde, welche sich nicht mit Artgenossen verstehen und auf diese eher aggressiv reagieren. Das ist der Grund, weshalb Städte auch entsprechende Auflagen an die Hutas richten, die eingehalten werden müssen.

Auch die Hunde gehen in eine Schule

Renommierte Hutas beschäftigen unter anderem auch Hundetrainer. Sie werden dafür eingesetzt, das Tagesprogramm deines Vierbeiners mitzugestalten. Dabei lernt dein Hund die leichtesten Regeln, die in seinem Hundeleben immer wieder Anwendung findet, wie etwa die Befehle „Platz“, „Sitz“ und „Steh“. 
Der Vorteil einer Hundetagesstätte mit Freilauf ist dabei, dass dein Hund seinem ganz natürlichen Bewegungsdrang ausleben kann. Darunter achten Hundetrainer auf ausreichende Ruhepausen, denn diese benötigt jeder Hund. 

Leistungen und Preise einer Huta

So verschieden wie die Leistungen der einzelnen Hundetagesstätten ist auch ihre Preisgestaltung. Manche Hundetagesstätte stellen auch das Futter für deinen Hund, welches sich im Preis deutlich bemerkbar macht. Andere Hundetagesstätte wiederum finden es besser, wenn jeder Vierbeiner sein gewohntes Futter erhält. Der Einkauf für das Hundefutter liegt also bei dir, dem Halter. Du bringst die entsprechende Menge an Futter einfach zur Huta. Sie bewahrt es auf und der Hund wird damit regelmäßig gefüttert.
Neben Streicheleinheiten zählen auch die Pflege, die Betreuung und Animationsprogramme zu den Leistungen einer Hundetagesstätte. Auch Decken, Spielsachen, Körbchen und noch ganz andere Dinge für den Hund stellt grundsätzlich die Huta. Toben und Auslauf mit anderen Hunden, aber auch die Verabreichung von Medikamenten gehören ebenso zu den ganz üblichen Leistungen.

Die Hundepflege

Unzählige Hundetagesstätten bieten darüber hinaus noch ganz andere Leistungen an. Dazu gehören vor allem die Fellpflege, welche für jeden einzelnen Hund von Bedeutung ist, damit auch die Haut deines Tieres gesund bleibt. Doch auch das Stylen und Waschen sowie ein Besuch beim Tierarzt gehört zu den Mehrleistungen einer Hundetagesstätte. Diese sind jedoch ebenfalls extra zu bezahlen. 
Hundetagesstätten besitzen genauso Öffnungszeiten wie etwa Kindertagesstätten. Während dieser Zeit können Hunde betreut werden, wenn diese keine Pension anbieten. Auch bei den Öffnungszeiten gibt es deutliche Unterschiede. Sinnvoll für dich ist es, dich eingehend über die Öffnungszeiten, Leistungen und Preise genau zu informieren. Damit kannst du deinem Beruf ganz beruhigt nachgehen und am Abend deinen ausgeglichenen Hund ganz einfach wieder abholen.

Die Hundetagesstätte – das zweite Zuhause deines Lieblings

Ohne solche Einrichtungen für Hunde würden sie wohl weniger Leute dafür entscheiden, sich einen Hund ins Haus zu holen. Vieles erinnerte an einen Kindergarten, doch wer sich auf dem Gelände einer Hundetagesstätte genauer umsieht, der weiß, dass es sich dabei keineswegs um Kinder handelt und auch nicht um die Vorstellung, die Tiere zu vermenschlichen, denn in einer Hundetagesstätte darf ein Hund in erster Linie ein Hund sein.

Der Luxus-Spielplatz für dein Familienmitglied

Manche Hundetagesstätten haben sogar Hunde, die dauerhaft dort leben. Meistens sind diese dann die Leithunde, denn Hierarchien unter Hunden sind wichtig und du solltest dir keine Sorgen darüber machen, wenn dein Hund unterworfen wird. Den Kunden wird erst einmal angeboten, sich in einer Hundetagesstätte umzusehen und alles zu erfragen. Auch Schnuppertage sind durchaus möglich. Wenn du deinen Hund auf einen Tag zur Probe in einer Hundetagesstätte bringen willst, dann sollte das kein Problem darstellen. An diesem Tag sehen die Betreuer, wie sie mit dem Hund klarkommen und danach werden sie in die größeren Gruppen eingeführt. Aus diesem Grund sind viele Hundetagesstätten auch mit Zäunen unterteilt.
Bevor dein Hund in die Huta integriert wird, kommst du über ein paar Fragen nicht hinaus. Die Betreuer achten vor allem darauf, wie dein Hund sich gegenüber Menschen und anderen Artgenossen verhält. 
Ein Service sollte sein, dass die Betreuer sich die Tiere jeden Tag noch einmal genauer ansehen, zum Beispiel in Bezug auf die Länge seiner Krallen oder wie die Ohren und die Pfoten aussehen. Damit besteht die Möglichkeit, dass die Betreuer dir immer genau sagen können, wenn mit deinem Liebling etwas nicht in Ordnung ist. Diesen Service bieten jedoch nicht alle Hundetagesstätten an, weshalb du dich zuvor darüber auch informieren musst.
Im weitesten Sinn regeln die Hunde allerdings größtenteils ihren Tag selber. Es werden Freundschaften geschlossen und Allianzen geschmiedet. Es kann jedoch durchaus sein, sollten die Hunde einfach nur träge vor sich hindösen, dass auch die Menschen bestimmte Impulse für mögliche Spiele setzen. 

Sauberkeit, das oberste Gebot

Viele Menschen, die mit Hunden aufwuchsen, träumen davon, später einmal etwas mit Hunden zu machen. Doch das Aufwachsen mit Hunden allein reicht noch lange nicht aus, um auch wirklich professionell eine Huta zu leiten. Fortbildungen und die notwendigen Fachkundenachweise sind oberste Priorität, um eine Hundetagesstätte zu eröffnen, ansonsten können zukünftige Betreuer ihre Geschäftsidee keineswegs in die Tat umsetzen. Geregelt wird das durch den § 11 des Tierschutzgesetzes. Eine Zulassung vom zuständigen Veterinäramt kann erst dann erfolgen, sobald die Prüfung des Platzangebotes für die Hunde ausreichend und auch das Gelände dementsprechend sauber ist.

Sind Hundetagesstätte wirklich die ideale Lösung?

Tierpsychologen betonen immer wieder, dass eine sogenannte Hund-Herrchen-Bindung nur aufgrund von viel gemeinsamer Zeit aufgebaut werden kann. Im Zweifel sollte dann doch genau darüber nachgedacht werden, ob du diese Zeit für einen Hund tatsächlich aufbringen kannst.

Solltest du dir ein Tier zulegen, wenn du häufig auf eine fremde Betreuung zurückgreifen musste?

Damit ein Hund sich lediglich an seinem Menschen orientieren kann, musst du natürlich viel Zeit mit deinem Vierbeiner verbringen. Hunde, welche andauernd von wechselnden Personen betreut werden, entwickeln dabei oftmals keine allzu intensive Bindung mit ihrem Besitzer. Das gilt vor allem, wenn ein Hunden den gesamten Tag über von einer oder gar unterschiedlichen Personen betreut wird. Das bedeutet wiederum, dass er die Hauptaktionen eines Tages mit anderen Menschen erlebt. Die einzige Aktivität, die er mit dem Halter erlebt, findet in der Regel nur als kleine Abendrunde statt. 

Bedeutet das, dass eine fremde Betreuung seiner Haustiere als keine gute Lösung dient?

Prinzipiell lässt sich nichts gegen Hundetagesstätten sagen. Diese sind sehr praktisch, wenn du einmal wirklich keine Zeit für deinen Vierbeiner hast. So musst du nicht komplett auf die Haltung eines eigenen Hundes verzichten. Wer allerdings tagtäglich mehrere Stunden am Tag unterwegs ist und für diese Zeit die Betreuung in fremde Hände gibt, sollte sich wirklich überlegen, ob die Haltung eines Hundes tatsächlich sinnvoll ist.

Welche Auswirkungen kann es für eine Hund-Herrchen-Bindung haben, sollte der Hund an jedem einzelnen Werktag einer Hundetagesstätte ausgesetzt sein?

Damit eine gute Bindung zwischen Mensch und Hund entstehen kann, müssen beide Seiten viel Zeit miteinander verbringen, die vor allem gemeinsame Beschäftigungen und das gemeinsame Training betreffen. Denn solch gemeinsamen positiv empfundenen Erlebnisse fördern die Bindung zu deinem Hund. 
Viele Hunde, welche sich tagsüber in einer Huta aufhalten, haben durch Kontakt zu anderen Hunden, aber auch durch die Aktivitäten und das gemeinsame Spiel kein allzu großes Interesse mehr daran, mit dem Halter zu spielen.

Können Probleme dabei entstehen, wenn der Hund mit dem Halter zu wenig Zeit verbringt?

Natürlich muss Zeit für einen gemeinsamen Alltag sein. Nur so kann dein Hund die Regeln eines Zusammenlebens lernen. Er weiß genau, was erlaubt ist und an welche Regeln er sich zu halten hat. Dadurch lernt er, sich an seinem eigenen Menschen zu orientieren. Je weniger Zeit also Hund und Mensch miteinander verbringen desto geringer wird sich der Hund an dir orientieren. Des Weiteren kommt hinzu, dass in einer Hundetagesstätte womöglich andere Regeln gelten, als die Tiere sie von Zuhause gewöhnt sind. Je mehr Menschen sich mit deinem Hund beschäftigen, umso schwieriger wird es auch, sich über Erziehungsformen und Regeln genau abzustimmen. Auch deinem Hund fällt es zunehmend schwerer, sich an deine Regeln zu Hause zu halten. Das kann durchaus sowohl bei dir als auch deinem Liebling schnell zu Unzufriedenheit und Frust führen. 

Doch welche Vorteile bietet eine größere Gruppe für den Hund?

Hunde benötigen immer Kontakt zu anderen Hunden. Sie müssen die Chance besitzen mit ihren Artgenossen zu kommunizieren. Auch wenn wir Menschen uns bemühen, die Sprach eines Hundes zu lernen und so gut wie möglich mit ihnen zu kommunizieren, sind und bleiben wir nach wie vor Menschen. Wer will schon gerne seinem Hund das Ohr auslecken und welcher Mensch ist so wenig und schnell, mit seinem Hund eine Verfolgungsjagd aufnehmen zu können?

Und was gehört zu den Nachteilen?

Je größer eine Gruppe ist, desto schneller kann es auch unter den Hunden zu Spannungen kommen. Wie beim Menschen gibt es auch bei Hunden Sympathie und Antipathie. In der freien Natur können sich Hunde grundsätzlich aus dem Weg gehen. Sobald sie jedoch von ihren Menschen zu einer Gruppen zusammengestellt werden, erfolgt diese Zusammenstellung eher anhand „praktischer“ Gründe. Du suchst die Betreuung für deinen Hund und die nächstliegende Hundetagesstätte hat rein zufällig einen Platz frei. Selten wir dabei wirklich überprüft, wie die Struktur einer bestehenden Gruppe ist und ob der Hund aufgrund seines Charakters überhaupt in diese Gruppe passt. Zwar sind die Gelände meistens ausreichend und groß genug, trotzdem gibt es sicherlich immer ein umzäuntes Areal, sodass das Zurückziehen und Ausweichen nur bis zu einem gewissen Grad auch möglich sein wird. 

Welche Folgen kann das für einen einzelnen Hund haben?

Ein Aufenthalt in einer größeren Hundegruppe kann für einen Hund unter Umständen Stress bedeuten. Deshalb muss auch die Zusammenstellung einer solchen Gruppe immer von Betreuern oder einfach Menschen erfolgen, die Erfahrungen in Bezug auf die Betreuung und Einschätzung mitbringen. Eine größere Gruppe darf niemals sich selber überlassen werden. Außerdem sollte die Zusammenstellung auch nicht andauernd wechseln. Denn nur aufgrund einer festen Gruppen kann sich auch die Beziehung unter den Hunden einigermaßen gut aufbauen. 

Ein kurzes Fazit

Grundsätzlich erfreuen sich Hundetagesstätte immer größerer Beliebtheit bei Hundehaltern. Denn damit ist es möglich, dass du dir den langersehnten Wunsch eines eigenen Hundes erfüllen kannst, ohne dabei ein schlechtes Gewissen an den Tag zu legen, wenn du im beruflichen Alltag relativ eingebunden bist. Schließlich geben wir unsere Kinder ebenfalls in einer Kindertagesstätte ab.
Natürlich wird dadurch mehrfach im Zusammenhang mit einer sogenannten schädlichen Auswirkung auf die Hund-Herrchen-Bindung angespielt, sogar von einer Entfremdung des Hundes zu seinem Herrchen. Dennoch muss festgehalten werden, dass solche negativen Auswirkung bis heute von keinerlei wissenschaftlich haltbaren Studien gestützt sind.
Bevor du dir also wirklich einen Hund zulegst, sollte zunächst einmal genügend Zeit in der Anfangsphase vorhanden sein und deinen Liebling im Nachhinein einer Hundetagesstätte überlassen. So kann zuerst eine starke Bindung entstehen.
Schon allein aufgrund der Tatsache, dass ein Hund in einer Familie mit vielen Angehörigen von allen Kommandos erlernt und sich nicht nur auf eine Person konzentriert, kann die These einer Schädigung von der Hund-Herrchen-Bindung entkräftet werden. Damit hätten wohl viele andere Hunde auch eine gestörte Bindung, wären beziehungsunfähig und hätten ein Erziehungsproblem.
Hunde sind in der Lage zu wissen, was sie bei einem Menschen tun können und was sie nicht dürfen. Oder woher wissen Hunde immer ganz genau, bei welcher Person sie am Tisch betteln können, um etwas zu bekommen?
Hundetagesstätten mit einer verantwortungsbewussten Betreuung zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie die Interessen von dir und deines Hundes berücksichtigen. Sie wiederholen Regeln bzw. Kommandos und vertiefen sie.
Und genau dabei liegt einer dieser Punkte, bei denen du genauer auf die Auswahl einer Huta hinsehen solltest. Das oberste Ziel einer Hundetagesstätte sollte eine kompetente verantwortungsbewusste artgerechte und auch individuelle Betreuungsmethode sein.
Manche Hundetagesstätten machen es sich wirklich einfach in Hinblick auf schnell verdientes Geld. Dadurch werden beinahe ohne jegliche Einschränkungen Hunde aufgenommen. Deshalb solltest du als Hundehalter auch hellhörig werden in Bezug auf keine zahlenmäßige Begrenzung einer Hundegruppe oder sogar auch eine unnatürlich hohe Zahl an Rassevielfalt angepriesen wird. 
Als Fazit kann festgehalten werden, dass Hundetagesstätten durchaus eine wirklich geeignete Betreuungsform für Hunde darstellen können.
Individuell auf jeden Hund sollte überprüft werden, ob diese jedoch auch für deinen Hund die wirklich geeignetste Betreuungsform ist. Auch die Wahl der Hundetagesstätten solltest du noch einmal gut überdenken und immer wieder überprüft werden. 
Jedem Hundehalter sollte es dadurch auch sehr am Herzen liegen, seinem Liebling eine glückliche Betreuungszeit zu gewähren, wenn diese schon für mehrere Stunden von ihren Herrchen und Frauchen getrennt sind.